Sportpionier 2024 Bericht Ralf Wiedemann

Von Alexander Vogt - Rems-Zeitung

In sportlicher Hin- sicht blickte Ralf Wiedemann zufrieden zurück, sei 2023 doch ein „super erfolgreiches Sportjahr“ aus Gmünder Sicht gewesen. „Dabei gingen zwei meiner gewünschten Aufstiege in Erfüllung“, hob er hervor, dass die Volleyballerinnen der DJK Gmünd in der 3. Bundesliga Süd und die Fußballer des 1. FC Normannia Gmünd in der Oberliga Baden-Württemberg spielen. Weitere Highlights waren unter anderem die deutsche Vizemeisterschaft der Bundesliga- Kunstturner des TV Wetzgau und das von Skispringerin Anna Rupprecht gewonnene WM-Gold im Damen-Teamspringen.

Wiedemann ging auf die Sportförderung näher ein und appellierte an die Gmünder Sportvereine, aktiver zu werden: „Der entscheidende Punkt ist: Man muss etwas tun. Nichts kommt von selbst, ohne dass der jeweilige Verein aktiv wird.“ Er wies darauf hin, dass die Förderrichtlinien und Antragsformulare zum Download auf der Homepage des Stadtverbands Sport zu finden sind. In diesen Richtlinien steht auch, dass Vereine, die kein Präventions- und Schutzkonzept gegen sexualisierte Gewalt im Sport bis zum 31. März vorlegen, keine Jugendförderung mehr erhalten. „Leider fehlen immer noch sehr viele Konzepte“, haderte Wiedemann, der von gravierenden Folgen sprach, sollte für bestimmte Vereine die Jugendförderung wegfallen. Zudem betonte er die Wichtigkeit dieses Konzeptes für die Vereine.

Ralf Wiedemann bedankte sich bei der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat dafür, dass trotz aller finanziellen Probleme die Sportfördermittel im vergangenen Jahr in dem gleichen Umfang gewährt wurden wie vor der Corona-Pandemie. Ein „großes Dankeschön“ verdiente sich die „Profisportler-Gruppe“ um Alexander Zorniger, die wie 2023 auch heuer die Gmünder Sportvereine sowie Sportlerinnen und Sportler mit 10.000 Euro unterstützt.

Seit September ist Andreas Haas als dritter Stadtsportlehrer für den Ballsport tätig. „Mit drei Stadtsportlehrern und der Unterstützung durch Yusif Javarov sind wir top aufgestellt. Wie wichtig das ist, zeigen die Anfragen aus den Schulen, die deutlich angestiegen sind. Die Kinder stürmen regelrecht die Kooperationsstunden beziehungsweise die Kinder-Sport-Spaß-Stunden“, sagte Wiedemann. Auch durch zusätzliche Kurse in der Kindersportschule KiSS bestehe nun eine Angebotsbreite für die Grundlagenausbildung der Kinder, „wie wir sie noch nie hatten“. Zudem könnten nun so viele Vereine wie noch nie zuvor von den Stadtsportlehrern profitieren.

Was die sportliche Infrastruktur betrifft, habe es 2023 zumindest Bewegung gegeben, „dass darüber nachgedacht und geplant wurde, wie der bestehende Mangel aufgearbeitet beziehungsweise verbessert werden soll“. Die Priorisierungsliste zur Beseitigung und zeitlichen Planung des bestehenden Sanierungsstaus der in die Jahre gekommenen Sportanlagen und Sporthallen liege nun vor. Doch: „Entscheidend ist, was wie und wann davon schnellstmöglich umgesetzt wird.“

Positiv sei, dass die Stadt und der Gemeinderat entschieden haben, einen Hallenbad-Neubau im Schießtal zu planen. „Dass beide Varianten mit 25- oder 50-Meter-Becken überprüft werden, ist ebenfalls sehr wichtig.“ Ein neues Hallenbad – „am liebsten natürlich mit mehr Wasserfläche“ – müsse kommen, das stehe für Wiedemann und den Stadtverband fest. „Das gehört für mich zur Daseinsfürsorge einer Stadt für seine Bürger – unabhängig davon, von wem oder wie es genutzt wird. Ohne Hallenbad geht es nicht. Wir werden mit allen Mitteln kämpfen und alles dafür tun, dass das nicht passiert.“

Als ein „leidiges Thema“, das „leider unverändert fortbesteht“, bezeichnete der Vorsitzende des Stadtverbands Sport den Sportplatzbau im Laichle. Eines müsse klar sein: „Das neu gewählte Vorstandsgremium des TSB Gmünd und die Stadtverwaltung müssen die Gespräche wieder aufnehmen.“ Laut Wiedemann kann es dabei nur ein klares Ziel für beide Seiten geben: „Es muss eine Lösung gefunden werden, an deren Ende der Sportplatzneubau steht.“

Er bietet an, bei den Gesprächen dabei sein zu können, „um die notwendigen Entscheidungen im Sinne des Sports in Schwäbisch Gmünd positiv zu beeinflussen“. Nichts geändert habe sich an seiner Meinung, „dass wir grundsätzlich neue Überlegungen für eine vernünftige Sportentwicklung benötigen“. Auch wenn er die Stadt in diesem Bereich oft kritisiere, bewertete er die Zusammenarbeit dennoch als sehr gut.

 

 

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